© Henrik Dolle / Fotolia

Neckartal-Radweg

Radfahren 353 km

Ufer, an denen Dichter träumten

Schon Heinrich Heine und Friedrich Hölderlin waren inspiriert vom Neckar und seinem Umland. Fragt man die Bewohner der schönen Städtchen an diesem Strom, so könnte es sicher nur für die wenigsten von ihnen einen schöneren Ort geben. Diesen Charme können Sie nun auf dem Rad und dem Neckartal-Radweg auf eigene Faust erfahren. Auf insgesamt 353 km, die Sie von der Quelle des Neckars bei Schwenningen bis hin nach Mannheim bringen, wo er in den Rhein fließt, lernen Sie die historisch bedeutende Gegend am Fluss und ihre liebenswerten Bewohner kennen. Vier Etappen, die sich aufgrund der vielen, einzigartigen Orte, die die Ufer des Neckars säumen, nach Belieben einteilen lassen, zeigen Ihnen Land und Leute in Baden-Württemberg von ihrer besten Seite. Viel Spaß auf diesem einzigartigen Radfernweg.

Streckenverlauf Neckartal-Radweg

Höhenprofil Neckartal-Radweg

Verlauf & Etappen Neckartal-Radweg

Die Tour beginnt im Schwenninger Moos, einem naturbelassenen Schutzgebiet kurz vor Villingen-Schwenningen, dem der Neckar entspringt. Von hier aus sind es nur ein paar Minuten bis in die durch die Landesgartenschau 2010 geprägte Stadt, in der Sie das  Franziskanermuseum , die hervorragend erhaltene Stadtbefestigung, die  Städtische Galerie  oder den absolut sehenswerten  Karnevalsumzug  besuchen können. Sie fahren dann nach Norden, über Felder und den kleinen Ort Deißlingen nach Rottweil, wo Sie das  Dominikaner-Museum  besichtigen oder sich eine Auszeit im  Solebad  gönnen sollten. Es geht weiter zum historischen  Hofgut Neckarburg  und der Burgruine Hohenstein. Das saftig grüne Tal des Neckars leitet Sie dann nach Oberndorf, vorbei an dem Naturschutzgebiet Brandhalde und schließlich nach Sulz. Hier ist ein Abstecher zum  Wasserschloss Glatt  empfehlenswert. Durch weitere sympathische Orte wie Horb und Teile Starzachs, erreichen Sie Rottenburg, wo die erste Etappe ihr Ende nimmt. Um den Tag ausklingen zu lassen, eignet sich ein Besuch des  Römischen Stadtmuseums , ein Spaziergang durch den Schänzle-Park oder zum  Künstlerhof .

Am nächsten Tag verlassen Sie Rottenburg gen Osten. Sie kommen zunächst an einigen einladenden Baggerseen vorbei, bevor Sie anschließend Tübingen durchqueren. Die bereits in der Eiszeit besiedelte Stadt ist einen längeren Aufenthalt wert. Vor Ihrer Weiterreise sollten Sie sehenswerte Adressen, wie die historische Altstadt, den  Hölderlinturm , das  Schloss  und die  Kunsthalle  nicht links liegen lassen. Auch das  Landestheater  und das  Hesse-Kabinett  sind Orte, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten. Sie radeln alsdann Seite an Seite mit dem Neckar weiter über sonnige Wiesen und durchqueren dabei Orte wie Mittelstadt und Neckartenzlingen. Dabei kommen Sie an einem Golfclub und einigen tiefblauen Seen vorbei. Eine weitere Rast empfiehlt sich im schönen  Nürtingen , ein Spaziergang im Römerpark hingegen im nahegelegenen Köngen. Auf der weiteren Etappe kreuzen außerdem die Städte Plochingen und Esslingen Ihren Weg, wo Sie das  Hundertwasserhaus “Wohnen unterm Regenturm”  und das romantische Viertel Klein Venedig finden. Die letzten Kilometer dieser Etappe sind durch den Neckarhafen und Industriegebiete geprägt, was jedoch so gut wie vergessen ist, wenn man erstmal Bad Cannstatt erreicht. In Zeiten der Römer war die Stadt ein äußerst bedeutender Ort, was man hier und da bis heute spüren kann. Nehmen Sie sich ruhig die Zeit und erkunden Sie die Stadt und ihre Schätze. Darunter zählen das  Wilhelma-Theater , das  Museum Schloss Rosenstein , die  evangelische Stadtkirche , der  Aussichtsturm Burgholzhof  und der weitläufige, zauberhafte  Rosensteinpark .

Den Windungen des Neckars folgend geht es nun weiter nach Norden. Zwischen Poppenweiler und Ingersheim verläuft der Fluss in zwei spannenden Schleifen, in deren Umgebung es wie gewohnt viel zu sehen gibt. Bei Hessigheim nehmen Sie eine kleine Abkürzung querfeldein und überqueren den Neckar abermals. Bevor Sie den nächsten Ort namens Besigheim erreichen, ist Ihnen etwas Abgeschiedenheit zwischen Feldern vergönnt. Das nächste Mal haben Sie hinter Kirchheim etwas Abstand von der Zivilisation. Hier radeln Sie mit dem Wasser zur Rechten und weiten Wiesen zur Linken nach Lauffen. Im Anschluss entfernen Sie sich etwas von Ihrem treuen Wegbegleiter, dem Neckar, dem Sie aber schon bei Nordheim wieder begegnen. Das nächste Highlight auf Ihrer Reise ist Heilbronn. Zahlreiche historische Bauwerke, wie das  Trappenseeschlösschen , das Rathaus oder das Postamt, aber auch ebenso viele Ausflugsziele wie die  Kunsthalle Vogelmann , das  Stadttheater , das  Experimenta  oder den schönen  Pfühlpark  hat die vielseitige Großstadt zu bieten. Sie verabschieden sich von Heilbronn und radeln über den Werder bei Bad Friedrichshall hinweg. Kurz darauf erwartet Sie ihr nächstes Etappenziel Bad Wimpfen. Wer hier noch etwas entdecken möchte, sollte sich die Fachwerkhäuser der Innenstadt, den  Blauen Turm , das  Schwibbogentor  oder den jährlich stattfindenden  Wimpfener Talmarkt  ansehen.

Die letzte Etappe führt Sie zunächst vorbei am Mineralfreibad und der  Burg Guttenberg  durch die Wälder bei Haßmersheim. Anschließend fahren Sie zu den Füßen der Hochhausener Weinberge nach Obrigheim. Auch die nächsten Kilometer nach Neckargerach und Eberbach sind durch dichte, idyllische Forste geprägt. Zwischendurch passieren Sie die Schleuse Rockenau und nehmen die Neckarschleife bei Ersheim mit, die Ihnen einen großartigen Ausblick bietet. Hier drehen Sie nach Süden und fahren entlang der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Hessen. Diese bringt Sie nach Neckarsteinach und zur dortigen  Burg Dilsberg . Kurz darauf kommen Sie nach Neckargemünd. Hier sollten Sie sich unbedingt  einen Tag Zeit nehmen, um einen Ausflug mit der  Weissen Flotte  zu unternehmen oder die Stadt mit all ihren Besonderheiten, wie dem Karlstor oder der St.-Johannes-Nepomuk-Kirche zu  erkunden . Das zauberhafte Panorama der Stadt am Flussufer ist zudem immer einen Schnappschuss wert. Vorbei am Felsenberg geht es dann nach Heidelberg. Sie erreichen die Stadt kurz nachdem Sie die Schleuse Neckargemünd passiert und den Fluss über die Alte Brücke überquert haben. Auch hier sollten Sie einen Tag Aufenthalt einplanen, da die ehemalige kurpfälzische Residenz- und heutige UNESCO Literaturstadt einiges zu bieten hat. Dazu zählt das großartige  Schloss , das  Hotel zum Ritter , die  Sternwarte , das  Theater , das  Völkerkundemuseum  und vieles mehr. Nach einem Endspurt über Ladenburg und Seckenheim, endet Ihre Reise dann in Mannheim, wo der Neckar in den Rhein mündet. Die Quadrate- und Universitätsstadt begrüßt Sie mit offenen Armen und einer Fülle an kulturellen Highlights. Ziele wie das  Nationaltheater , die  Kunsthalle , das  Schloss , das  Zeughaus , der  Luisenpark  oder der  Jungbusch  versüßen Ihnen das Ende dieser besonderen Radtour.

Bücher zur Tour

Neckartal-Radweg: Von der Quelle nach Mannheim, 1:50.000, 370 km (Bikeline Radtourenbücher)

Weitere Touren entdecken

Auf den Spuren der Enztal-Flößer

Von der Quelle der Enz bis zu der Stelle, an der Sie in den Neckar mündet führt dieser traumhaft schöne Radweg. Insgesamt 100 km erzählen vom Leben und der Natur im Schwarzwald und dem unteren Enztal. Die malerischen Orte im Tal des längsten, linken Nebenflusses des Neckars verzaubern.

100 km

Auf zwei Rädern durch den Nord-Schwarzwald

Durch den romantischen, hügeligen Schwarzwald radeln. Besonders die Klöster prägen diese Region und die Gesichter ihrer Orte seit Jahrhunderten. Daher eignet sich kaum ein Radweg besser, um die Kultur zwischen Maulbronn und Alpirsbach in Baden-Württemberg zu erkunden.

144 km

Radeln vor majestätischer Alpenkulisse

Gesäumt von historischen Orten, zauberhaften Märchenschlössern, bayerischer Kultur und dem erhabenen, allgegenwärtigen Antlitz der Alpen ist dieser Radfernweg ein Juwel für all diejenigen, die eine Tour mit nicht nur einigen, sondern vielen Highlights suchen.

414 km